Mit strukturierten Daten werden auf einer Webseite zusätzliche Informationen (Markups) hinzugefügt. Diese können von den Suchmaschinen gelesen und in den Resultatlisten in Form von Rich Snippets (z.B. mit einem zusätzlichen Bild, einer Bewertung oder einem Preis etc.) angezeigt werden. Es gibt zwar verschiedene Formate von strukturierten Daten, Google empfiehlt aber ausdrücklich die Verwendung von Mikrodaten.
Warum sind strukturierte Daten wichtig für SEO?
Das Verwenden strukturierter Daten wirkt sich aus den folgenden Gründen positiv auf das Suchmaschinen-Ranking aus:
- Die Suchmaschinen erkennen, um welchen Inhaltstyp es sich handelt. Dieser kann entsprechend dargestellt werden, zum Beispiel werden Videos mit einem Thumbnail-Bild inklusive einem Play-Symbol dargestellt.
So erkennt der Benutzer direkt, dass es sich um ein Video-Resultat handelt. - Zusätzlich wird die Möglichkeit erhöht, in den Suchkategorien (Verticals) zu erscheinen (Videos in der Video-Suche und News-Artikel in der News-Suche).
- Eine bessere Sichtbarkeit in den Resultatlisten der Suchmaschinen, weil der Suchmaschinen-Eintrag durch die Rich Snippets vergrössert wird. Dies führt zu einer besseren Klickrate, was sich positiv auf das Suchmaschinen-Ranking auswirkt.
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Das Projekt Schema.org
Eingeführt von den Suchmaschinen-Marktführern Google, Bing, Yahoo und Yandex hat sich unter dem Namen Schema.org eine kollaborative Community gebildet, die sich eine Vereinheitlichung der semantischen Annotation von Webseiteninhalten zur Aufgabe gemacht hat. Unter der gleichnamigen Website bietet das Gemeinschaftsprojekt ein einheitliches Set an Schemata für strukturierte Daten an. Schema.org unterstützt die Datenformate RDFa, Microdata und JSON-LD.
Drei Gründe für Schema.org
- Standardisierung: Das Schema.org-Markup basiert auf einer Absprache der weltgrössten Suchmaschinenanbieter. Werden Inhalte nach Schema.org ausgezeichnet, wählen Webseitenbetreiber ein Markup, das als Standard gilt.
- Kompatibilität: Einheitliche Schemata und die Unterstützung der gängigsten Datenformate – RDFa, Microdata und JSON-LD – sorgen für maximale Kompatibilität der semantischen Annotation. Webseitenbetreiber, die Inhalte gemäss Schema.org auszeichnen, bereiten diese für alle gängigen Webclients auf.
- Validierung: Ein einheitlicher Standard bietet den Vorteil einer schnellen, unkomplizierten Fehleranalyse. Auszeichnungen, die gemäss Schema.org mit Microdata, RDFa und JSON-LD vorgenommen wurden, lassen sich mit dem kostenlosen Structured Data Testing Tool von Google validieren.
Typenhierarchie nach Schema.org
Das Schema.org-Markup ist ein System aus Typen und Eigenschaften. Während sich Typen inhaltlichen Elementen zuordnen lassen, um diese als ein klar definiertes Item zu kennzeichnen, werden Eigenschaften genutzt, um den zuvor definierten Typ mit gewissen Werten zu versehen. Das Projekt Schema.org bietet dazu ein hierarchisch strukturiertes Set an Typen. Zudem ist festgelegt, welche Eigenschaften sich welchem Typ zuordnen lassen.
Erstellen von Strukturierten Daten-Markups
Um Inhalte durch strukturierte Daten maschinenlesbar aufzubereiten, stehen Webseitenbetreibern seit geraumer Zeit drei Standardformate zur Verfügung: Microformats, RDFa und Microdata. Alle drei Formate zur Datenstrukturierung basieren auf semantischen Auszeichnungen, die direkt im HTML-Code vorgenommen werden. Je nach Format kommen dabei klassische HTML-Attribute oder neue Auszeichnungselemente zum Einsatz. Seit einigen Jahren wird auch zunehmend das Datenformat JSON-LD genutzt, dass die komfortable Annotation innerhalb eines Skripts ermöglicht.
- Mircoformats – Das Auszeichnungsformat Microformats (deutsch: Mikroformate) dient der semantischen Auszeichnung von HTML- und XHTML-Dokumenten. Dabei kommen klassische HTML-Attribute wie class, rel und rev zum Einsatz, die sich aus dem Webseitencode extrahieren lassen und Programmen ermöglichen, einfache semantische Informationen auszulesen.
- RDFa – RDFa steht für „Resource Description Framework in Attributes“. Das W3C empfiehlt dieses Format, um RDF-Statements in HTML, XHTML und verschiedene XML-Dialekte einzubetten. Statt auf klassische HTML-Attribute zu setzten, führt das Format RDFa neue Attribute ein, die eine komplexe semantische Annotation ermöglichen.
- Microdata – Bei Microdata (Mikrodaten) handelt es sich um ein separat definiertes HTML5-Modul, das das bestehende Vokabular der Auszeichnungssprache um Attribute erweitert, die der Einbettung semantischer Annotationen dienen. Wie Microformats und RDFa verwendet auch dieses Format einfache Attribute in HTML-Tags, um Elementen Eigenschaften zuzuweisen.
- JSON-LD – Bei JSON-LD handelt es sich um den neuesten Standard für die semantische Auszeichnung von Webseitendaten. Die Abkürzung steht für „JavaScript Object Notation for Linked Data“, sprich die JSON-basierte Serialisierung für verlinkte Daten. Google feiert JSON-LD als einfachstes Markup-Format, unterstützt es jedoch noch nicht für alle Datentypen. Anders als Microformats, RDFa und Microdata basiert JSON-LD nicht auf Attributen in HTML-Tags. Stattdessen wird ein Block mit JSON-Daten in einem Skript an beliebiger Stelle des HTML-Codes
Microdata
Das Grundprinzip der Microdata-Syntax basiert auf Namen-Wert-Paaren, sogenannten Items, und lässt sich in drei Schritten erklären: Zuerst wird ein Element eingegrenzt und als Item gekennzeichnet. Diesem Item wird im Anschluss ein bestimmter Typ aus dem schema.org-Repertoire zugewiesen. Ist der Item-Typ definiert, lassen sich ihm verschiedene Eigenschaften (Properties) zuordnen. Diese Auszeichnung erfolgt mit den HTML5-Attributen itemscope, itemtype und itemprop:
- itemscope: Das HTML5-Attribut itemscope wird innerhalb eines div-Tags verwendet, um einen bestimmten Bereich als Item zu definieren. Dieses Item wird mittels itemtype und itemprop näher bestimmt.
- itemtype: Das HTML5-Attribut itemtype ist auf alle Elemente anwendbar, die mit dem itemscope Attribut ausgezeichnet wurden. Es dient dazu, auf ein vordefiniertes Schema zu verweisen. So lassen sich relevanten Elementen auf einer Webseite allgemeingültige Typen nach Schema.org zuordnen, die von allen gängigen Suchmaschinen verarbeitet werden können.
- itemprop: Das HTML5-Attribut itemprop gibt eine Eigenschaft eines zuvor genannten itemtypes an. Welche Eigenschaften dem jeweiligen itemtype zugeordnet werden können, lässt sich der Schema.org-Website entnehmen.
Grundschema des Microdata-Markups für ein Item:
<div itemscope itemtype="http://schema.org/Typ"> <span itemprop="Eigenschaft">Item</span> </div>